Politisch motivierte Straftaten in Deutschland von 2004 bis 2020

Eine Datenvisualisierung
von Annique Blumenstein

Hintergrundinformationen

Politisch motivierte Kriminalität bezeichnet eine Handlung, die mit der Intention ausgeführt wird, die Gültigkeit der staatlichen Verfassung und die Grundsätze der freiheitlichen Demokratie außer Kraft zu setzen. Die Taten werden in rechtsextremistische und linksextremistische Taten, sowie politisch motivierte Ausländerkriminalität, zu der beispielsweise islamistische Straftaten gehören, kategorisiert. Viele Taten können aber auch nicht eindeutig in einen dieser Bereiche eingeordnet werden und bilden damit die Kategorie der nichtzugeordneten Straftaten.
Die Zahl politisch motivierter Straftaten hat sich in allen vier Kategorien im Zeitraum zwischen 2004 und 2020 fast verdoppelt. Die meisten Taten gehören in den Bereich des Rechtsextremismus, so betrug der Anteil solcher Taten beispielsweise 2020 52,8%.
Unter Straftaten werden Delikte wie Sachbeschädigungen, Nötigung und Bedrohung, sowie Propagandadelikte und Volksverhetzung geführt. Die meisten Straftaten mit linksextremistischem Hintergrund sind Sachbeschädigungen und im rechtsextremistischem Spektrum Propagandadelikte. Der Anteil der Gewalttaten an der Gesamtzahl der Straftaten 2020 ist mit 7,5% relativ gering, hat sich jedoch seit 2004 ebenso fast verdoppelt. Politisch motivierte Straftaten bilden den Nährboden für ein gewaltbereiteres Klima, welches zu schweren Körperverletzungen und bei manchen Taten zu Todesopfern führt. Die Grafik zeigt die Entwicklung politisch motivierter Straftaten, sowie die Todesopfer von extremistischen Taten im Zeitraum von 2004 bis 2020.
Die Informationen zu den Todesopfern stammen überwiegend von der Amadeu Antonio Stiftung, die auch nicht staatlich anerkannte Fälle führt. Solche Taten legen aber aufgrund journalistische Recherche eine extremistische Gesinnung als Tatmotiv sehr nahe.


Weitere Hintergrundinformationen und Einschätzungen zu den einzelnen extremistischen Strömungen in Deutschland findest du hier
Mehr über die Todesopfer rechter Gewalttaten findest du hier
Und zu den Todesopfern der islamistisch begründeten Anschläge hier

Über das Projekt

Das Projekt entstand als Studienarbeit im Fach Programmiertes Entwerfen im zweiten Semester Kommunikationsgestaltung an der HfG Schwäbisch Gmünd. Betreut wurde das Fach von Professor Andreas Pollok. Aufgabe war es einen Datensatz auf abstrakte Art mit Grundformen darzustellen. Die Datenvisualisierung wurde zuerst für ein Plakat gestaltet und dann zur interaktiven Anwendung für diese Website erweitert.

Wenn dich der Entstehungsprozess des Projekts interessiert, erfährst du hier mehr dazu.

Annique Blumenstein
Fach: Programmiertes Entwerfen
2. Semester Kommunikationsgestaltung
Betreut von: Prof. Andreas Pollok
HfG Schwäbisch Gmünd