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Die Todesopfer

Name unbekannt

Bei der Messerattacke in Hamburg am 28. Juli 2017 stach der 26-jährige Asylbewerber Ahmad Alhaw in einem Supermarkt im Stadtteil Barmbek-Nord auf Kunden ein. Er tötete dabei einen 50-jährigen Mann und verletzte fünf weitere Personen teilweise schwer. Am 1. März 2018 wurde Alhaw zu lebenslanger Haft verurteilt, wobei die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde.

Ruth K.

Am 01. März 2017 wird ein Brand in einem Mehrfamilienhaus in der sächsischen Kleinstadt Döbeln gelegt. Die 85-jährige Ruth K. stirbt an den Folgen einer Rauchgasvergiftung und wurde damit Opfer eines Brandanschlags, der eigentlich nicht ihr galt. Die Polizei ermittelte, dass der Brand von einer Nachbarin gelegt wurde, die einem im Haus lebenden Asylbewerber schaden wollte. Auch wenn Ruth K. nicht Ziel des Angriffes war, so wurde sie dennoch Opfer einer rechten Gewalttat. Obwohl die Staatsanwaltschaft Rassismus als Tatmotiv und das Gericht den Einzug des Asylbewerbers als tatauslösend identifizierten, wertete das sächsische Landeskriminalamt den Fall als normale Brandstiftung. Damit taucht er nicht in der offiziellen Statistik politisch motivierter Kriminalität auf.

Christian Sonnemann

Am 08. Dezember 2017 wird der 37-jährige, alkoholabhängige Christian Sonnemann in einem Haus im niedersächsischen Katlenburg-Lindau ermordet. Er lebte in diesem Haus mit den Mitgliedern einer rechten Esoterik-Sekte, der er jedoch selbst nicht angehörte­. Der Mittäter erläuterte sowohl in der polizeilichen Vernehmung, als auch vor Gericht, dass sie Christian Sonnemann von seinem Alkoholismus erlöst und die „Welt damit ein Stück besser gemacht“ hätten. Nicht nur Sonnemann wäre von seinem Alkoholismus befreit worden, sondern auch die Welt von ihm: Von einem „Trinker“. Diese Aussagen wurden vom Gericht als nachträgliche Rechtfertigung der Tat verstanden – sie sind jedoch auch als klares Zeichen für ein sozialdarwinistisches Tatmotiv zu werten. Der Täter wurde wegen Totschlags und Störung der Totenruhe zu 8 Jahren Haft verurteilt. Ein sozialdarwinistisches Motiv wurde nicht anerkannt, obwohl es in den Aussagen des Täters deutlich zu erkennen ist. Mit der Anerkennung eines sozialdarwinistischen Motives wäre das Urteil für die Tötung Christian Sonnemanns mutmaßlich ein anderes gewesen.