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Die Todesopfer

Oleg Valger

Am 20. Januar 2004 wird der 27-jährige russische Spätaussiedler Oleg Valger in Gera (Thüringen) von vier rechten Jugendlichen getötet. Nach dem Tod Valgers sagt einer der Täter: „Wenigstens eine Russensau weniger.“

Martin Görges

Am 31. Januar 2004 wird in Burg (Sachsen-Anhalt) der 46-jährige, wohnungslose Martin Görges von fünf jungen Männern aus der rechten Szene getötet. Als Motiv für die tödliche Attacke nennen die 16- bis 22-jährigen gegenüber der Polizei, dass Martin Görges, der wegen schweren sexuellem Kindesmissbrauch im Gefängnis gesessen hatte, ein „Kinderschänder“ gewesen sei.

Mehmet Turgut

Am 25. Februar 2004 wird der 25-jährige Mehmet Turgut in Rostock von der terroristischen Neonazivereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ mit einem Kopfschuss in einem Imbissstand erschossen. Die Täter, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, wurden erst im November 2011 ermittelt, als man die beiden in einem ausgebrannten Wohnmobil mit der Tatwaffe fand. Die Sebstenttarnung der Zwickauer Terrorzelle und ihre Mordserie an Mehmet Turgut und acht weiteren Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund und einer Polizistin aus Heilbronn offenbarte das jahrelange Versagen der Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden. Jahrelang wurde eine rechtsextreme Motivation verleugnet, die Morde wurden als „Döner-Morde“ verunglimpft. Beate Zschäpe, das dritte Mitglied des NSU, schweigt bis heute zu den Taten.