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Die Todesopfer

Burak Bektaş (Verdachtsfall)

In der Nacht vom 4. auf den 5. April 2012 wurde der damals 22-jährige Burak Bektaş Opfer eines Mordes. Zusammen mit vier Freunden hielt er sich an jenem Abend auf einer Straße im Neuköllner Ortsteil Buckow auf, unmittelbar vor dem örtlichen Krankenhaus. Plötzlich begann ein Mann unvermittelt und ohne eine vorangegangene Auseinandersetzung auf die Gruppe Jugendlicher mit Migrationshintergrund zu schießen. Für Burak Bektaş kam jede Hilfe zu spät, er starb in Folge eines Lungendurchschusses im Operationssaal. Die Polizei konnte den Täter nicht ermitteln, es gab kaum verwertbare Spuren und nur wenige Zeugenaussagen. Jedoch liegt der Verdacht nahe, dass der Tat, die nur wenige Monate nach der Selbstenttarnung des NSU stattfand, ein rassistisches Motiv zugrunde liegt. Die Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş, die um politische und juristische Aufklärung des Mordes kämpft, geht von einem rechtsextremen Hintergrund des Täters aus.

Klaus-Peter Kühn

Es ist der Abend des 16. Juni 2012, als zwei Brüder im Alter von 17 und 23 Jahren sowie ein 19-jähriger Bekannter in Suhl (Thüringen) im Plattenbauviertel Nord in die Wohnung des 59-jährigen Klaus-Peter Kühn eindringen. Die Gruppe von jungen Männern misshandelt ihn schwer. Die später Obduktion ergibt, dass Klaus-Peter Kühn an den Folgen dieser schweren inneren und äußeren Verletzungen starb.

Karl Heinz L.

Am Abend des 30. September 2012 klingelt es bei dem 59-jährigen Karl Heinz L. an der Haustür in Butzow. Es ist seine Tochter Elise L. mit ihrem Freund Max L. aus Züssow. Beide wollen Karl Heinz L. zur Rede stellen. Elise L. beschuldigt ihren Vater, sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht zu haben. Max L. ersticht Karl Heinz L. an der Tür mit einem Küchenmesser. Der Täter gibt später zu, früher T-Shirts mit der Aufschrift „Todesstrafe für Kinderschänder“ getragen zu haben. Das Gericht sieht die rechtsextreme Gesinnung von Max L. und seinen Hass auf pädophile Sexualstraftäter als Motiv für die tödliche Attacke als erwiesen an.

Andrea B. (Verdachtsfall)

Am 31.10.2012 wurde der zerstückelte Leichnam der 44-jährigen Andrea B. aus dem Maschsee in Hannover (Niedersachsen) geborgen. Der Täter – der damals 25-jährige Alexander K. aus Minden – hatte das Opfer in seine Wohnung gelockt und erstochen. Nach Aussage der Ex-Freundin des Täters hatte Andrea B. sich über die rechtsextreme Gesinnung von Alexander K. lustig gemacht, woraufhin dieser ausgerastet sei und mit einer Machete auf sein Opfer eingestochen habe. Da bislang nicht eindeutig geklärt werden konnte, ob dem Mord ein rassistisches Tatmotiv zugrunde liegt, wird dieser Fall als Verdachtsfall gelistet.